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Pubertät 2.0 🇩🇪

Ich bin endlich angekommen. Wo kann ich nicht gut sagen, aber ich versuche es mal aus der Vogelperspektive.

Damit ich mir ganz viel Blablah erspare, eine kurze Zusammenfassung von den warmen Tagen.

März: Quedlinburg, Job ohne Gehalt, wöchentliche Arzttermine in Berlin, Kinder, Dates
April: 3sat Dreharbeiten, Frühlingserwachen, mit Freunden zu Seen fahren und plantschen, Bahnreisen, Sächsische Schweiz, Progesteron, Gieszerfest
Mai: Schloss Weitersroda und Paradiesvogelfest, neue Erfahrungen, Christopher Street Day Wurzen, Wave-Gotik-Treffens/Viktorianische Picknick, Foodsharing-Einsätze
Juni: Todo-Liste, Foodsharing Bike anfertigen, Krankenkassenprobleme, Ökofete am Foodsharing Stand, Fußball-Europameisterschaft Flucht, 37. Geburtstag
Juli: Melt-Festival mit Foodsharing, dgti-Ausweis, abschalten, Hausarzt
August: Christopher Street Day Leipzig, Logopädie, Physiotherapie, das Letzte Mal bei Farbenfroh, Vegan Street Day Dortmund, veganer Mitbring-Brunch Bochum

Mir geht es nicht darum, tägliche Berichte über Belangloses zu schreiben. Mein Fokus ist immer noch das Innere. Deswegen verzeih mir bitte meine Sparsamkeit - auch wenn es zum nachvollziehen natürlich besser wäre.

Ich kann erstmal nur aus Meta-Perspektive schreiben. Oft bin ich zu unsortiert, um zu schreiben. Ich weiß auch nicht, warum ich die letzten Tage so produktiv bin.
Jedenfalls sind Hormone ziemlich krass. Das alles in Worte zu fassen ist kaum möglich. Es ist nichts zum scherzen, es kann nur unterschätzt werden(!) Früher war ich stabiler, Gefühle musste ich bewusst fühlen, jetzt sind sie ungefähr dreimal so stark und nicht auszublenden. Schwierige Themen belasten mich, mein Feingefühl ist keine Entscheidung mehr, sondern integraler Bestandteil von meinem Selbst.

Das macht sich natürlich in allem bemerkbar - insbesondere mit anderen Menschen. Anne musste ich absagen, weil ich meine Kraft selber brauche. Die Dreierbeziehung ist mir um die Ohren geflogen, mit viel Schmerz und alles, ohne einen Abschluss. Von Sophie nehme ich gerade auch Abstand, weil ich diese krassen Zustände nicht mehr ertragen kann. Oft zweifle ich an mir; was ich falsch mache, wie es weiter geht usw. Eine Antwort habe ich darauf nicht. In Verbindung mit den starken Gefühlen fällt es mir echt nicht leicht das zu verdauen.

Mir hilft es kleiner zu denken. Die alten Denkstrukturen muss ich mir abgewöhnen, sie helfen mir nicht mehr. Das sind so Gedanken wie "ich schaffe das schon irgendwie", "so schlimm ist/wird es nicht" und "das wird noch etwas richtig Großes". Und irgendwie mag ich das kleinere auch. Es zeigt mir die Grenzen auf, macht mir bewusst, dass ich Mensch bin, meine Gefühle mir viel bedeuten und ich den alten Sumpf verlasse.

Bis zur Studienzeit hatte ich kaum Zugang zu meinen Gefühlen, ganz viel lief automatisiert ab. Jetzt das Gegenteil. Mir einzugestehen, dass ich es nicht hinbekomme, ist immer noch super schwierig für mich. Als Kind war ich darauf angewisen, ich war auf mich gestellt - und das musste ich auch irgendwie. Ein Raum und etwas zu schreiben war alles, was ich brauchte. Später war es programmieren, Pläne umsetzen, alle Möglichkeiten durchdenken, weiter unabhäging werden und letzendlich auch mein Leben auf dem Fahrrad.
Ich habe nie gelernt, um Hilfe zu fragen, wenn ich es am meisten brauche. Ich kann ohne Probleme nach Wasser oder dem Weg fragen, sowas wie "ich weiß nicht mehr weiter" bekomme ich schwer über die Lippen. Die alten Gedanken dazu blockieren mich total: "ich will niemanden überfordern", "nur ich kann das lösen", ...

Ich bin zum Schluss gekommen, dass ich auch über mich schreiben kann, selbst wenn ich mich nicht verstehe, keine Lösung habe, oder einfach nüchterne Tatsachen. Jetzt gerade merke ich, wie gut mir das Schreiben tut. Besser als ein Tagebuch, was irgendwann verschwindet oder verbrannt wird.
Ich weiß nicht, wer mit meinen Texten etwas anfangen kann. Fahrradreisen, Transition und innere Arbeit Pubertät ist schon sehr exotisch. Für mich sind diese Texte zumindest wie ein Checkpoint bei Super Mario. Wenn ich es wieder lese, bedeutet es mir etwas.

Am Ende noch den Link zur 3sat Doku ❤️

Alt Moabit

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John Doe on :

Du siehst irgendwie traurig aus auf dem Bild.

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